Luise. Archäologie eines Unrechts: Fotoausstellung von Stefan Weger
Bis zum 28. Januar 2024 haben Sie die Gelegenheit, die kostenlose Fotoausstellung von Stefan Weger im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin-Schöneweide zu besuchen. Die Ausstellung präsentiert ein fotografisch-künstlerisches Projekt, das dem tragischen Tod eines jungen Zwangsarbeiters gewidmet ist.
Fałków, 1941. Der 15-jährige Pole Walerian Wróbel wird zur Zwangsarbeit nach Bremen verschleppt. Er hat Sprachprobleme und Heimweh. Nach 10 Tagen legt Walerian Feuer, weil er hofft, dann nach Hause geschickt zu werden. Die Bäuerin Luise lässt ihn von der Gestapo abholen. Walerian wird ins KZ Neuengamme gebracht und am 25. August 1942 hingerichtet. Luise war die Urgroßmutter des Fotografen Stefan Weger.
Weger stellt sich mit dieser Ausstellung seiner mit dem Nationalsozialismus verwobenen Familiengeschichte. »Archäologie eines Unrechts« nennt er sein fotografisch- künstlerisches Projekt zum Tod des jungen Zwangsarbeiters. Weger suchte Familien-Fotos, erkundete das zugewachsene Gelände um den alten Bauernhof und trug Akten des Falles zusammen. Entstanden ist ein dichtes visuelles Portrait einer Familiengeschichte im Nationalsozialismus, das um Vergessen und Bewusstmachung kreist.
Stefan Weger: Der Redakteur, Portrait- und Dokumentarfotograf lebt und arbeitet in Berlin. 2021 hat er seinen Abschluss an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin-Weißensee gemacht. In seinen persönlichen Langzeitprojekten nimmt Weger größere soziale und vor allem auch historische Themen in den Fokus. Darin nutzt er den Ansatz der research-based photography, so auch in dieser Fotoausstellung. Das Fotobuch zu »Luise. Archäologie eines Unrechts« wurde 2021 mit dem Deutschen Fotobuchpreis in Gold ausgezeichnet.
Weitere Informationen und die Öffnungszeiten der Fotoausstellung finden Sie hier.
Termin: bis 28.01.2024
Ort: Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit Berlin-Schöneweide, Britzer Straße 5, 12439 Berlin