„Respekt. Dialog. Verständigung.“ – 30 Jahre Stiftung Kreisau
Mit Blick auf die Lehren der Vergangenheit und dem Bewusstsein für die Bedeutung der europäischen Verständigung wurde vor 30 Jahren die Stiftung „Kreisau“ gegründet.
Während des Zweiten Weltkriegs setzten sich die Mitglieder der Widerstandsgruppe „Kreisauer Kreis“ für eine demokratische Neuordnung Deutschlands und Europas ein. In dem Bewusstsein, durch ihr Handeln ihr Leben zu riskieren, kamen sie auch auf dem Gut der Familie von Moltke in Kreisau zusammen.
Ihr Vermächtnis weiterschreibend, trafen sich am 12. November 1989 der polnische Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl zur Versöhnungsmesse in der Sankt-Michael-Kirche in Kreisau: Nur drei Tage nach dem Mauerfall initiierten die Regierungschefs mit ihrer symbolhaften Umarmung einen Neubeginn in den deutsch-polnischen Beziehungen.
Bereits einige Monate nach der Versöhnungsmesse wurde die Stiftung Kreisau ins Leben gerufen. Die deutschen und polnischen Initiatoren wollten die Teilung Europas in Folge des Zweiten Weltkriegs überwinden und eine internationale Begegnungs- und Gedenkstätte schaffen. Unter der Prämisse „Respekt. Dialog. Verständigung“ fördert die gemeinnützige, polnische Nichtregierungsorganisation nun seit knapp dreißig Jahren den deutsch-polnischen Austausch. Dabei wird sie von deutschen und polnischen Partnern und Förderern unterstützt. Doch wofür steht Kreisau heute?
Die interkulturelle Begegnungsarbeit mit Jugendlichen ist das wohl wichtigste Anliegen der „Stiftung Kreisau für europäische Verständigung“. In der Internationalen Jugendbegegnungsstätte (IJBS) Kreisau finden alljährlich knapp 100 Projekte statt. Zahlreiche Jugendbegegnungen, aber auch Schulungen für Lehrer*innen und Multiplikator*innen führen regelmäßig Menschen verschiedener Herkunft und unterschiedlichen Alters zusammen. Die IJBS Kreisau arbeitet eng mit dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW) sowie mit der Kreisau-Intiative e.V. zusammen.