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Posen und Berlin intensivieren ihre Kooperationen im Rahmen der Oder-Partnerschaft

 Der Posener Stadtpräsident Jacek Jaśkowiak (links) und der Berliner Staatssekretär für Europa Gerry Woop bei der Eröffnung der BücherboXX in Posen © Johanna Eisenberg

Die bestehende Zusammenarbeit vertiefen und neue Kooperationsmöglichkeiten ausloten: Einen wichtigen Beitrag dazu lieferte das Treffen des Berliner Staatssekretärs für Europa, Gerry Woop, mit dem Posener Stadtpräsidenten Jacek Jaśkowiak, das zu Beginn des Jahres in der Hauptstadt der Region Großpolen stattfand. Es war die erste Begegnung zwischen den beiden politischen Vertretern. Beide Städte haben ein großes Interesse daran, ihre Verbindungen zu vertiefen, und damit einen Beitrag zu einem gutnachbarschaftlichen deutsch-polnischen Verhältnis und einem gelebten Europa zu leisten. Zwischen Berlin und Posen gibt es eine Reihe von Themen, die Anknüpfungspunkte für weitere Kooperationen bieten. So unterstrich der Posener Stadtpräsident die Rolle von Kultur und Sport für die grenzübergreifende Zusammenarbeit. Die Idee eines trilateralen Theaterfestivals – gemeinsam mit der Ukraine/Kiew – war nur einer der Vorschläge.  

Staatssekretär Woop betonte auch die zentrale Rolle der Städte für den europäischen Integrationsprozess: Berlin und Posen sind Mitglieder im größten europäischen Städtenetzwerk EUROCITIES und auf verschiedenen Ebenen in die Diskussionen um die Zukunft der Europäischen Union involviert. So nahmen sowohl Stadtpräsident Jaśkowiak als auch der Berliner Senator für Kultur und Europa Klaus Lederer im letzten Jahr am „EUROCITIES Mayors Summit“ in Brüssel teil. Schwerpunktthema war die Frage, inwiefern Bürger*innen stärker in den europäischen Entscheidungsprozess einbezogen werden können. Das Netzwerk EUROCITIES sieht Bürgermeister*innen und Stadtverwaltungen als Bindeglied zwischen den europäischen Bürger*innen und EU-Institutionen.

Im Rahmen des Besuches fand auch die Eröffnung der „BücherboXX“ der Oder-Partnerschaft in Posen statt. Diese mobile Straßenbibliothek wurde bereits 2016 aus einer ausrangierten Telefonzelle von deutschen und polnischen Auszubildenden umgebaut und gemeinsam gestaltet. Nach mehreren Stationen im Raum der Oder-Partnerschaft – u.a. in Stettin und Breslau – ist sie nun in Posen angekommen und steht in unmittelbarer Nähe zum Posener Rathaus.

Die mobile Bibliothek startete als Gemeinschaftsprojekt von Auszubildenden aus Berlin, Breslau und Stettin. Dabei geht es nicht nur um das geschriebene Wort: Mit Hilfe eines kleinen Audiogeräts lassen sich in der ehemaligen Telefonzelle acht eingesprochene Texte abspielen. Stadtpräsident Jaśkowiak und Europastaatssekretär Woop äußerten die Hoffnung, dass damit auch ein Startschuss für eine engere Zusammenarbeit zwischen den Schulen und Bildungseinrichtungen beider Städte verbunden ist. Im Anschluss gab es auf Arbeitsebene einen ersten Austausch hierzu. Als erster Schritt für eine Kooperation zwischen Berufsschulen beider Städte wurden gegenseitige Besuche vereinbart.

Damit hat das Jahr 2020 für die deutsch-polnische Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene vielversprechend begonnen. Für Berlin und Posen gibt es in diesem Jahr ein weiteres Ereignis, das die Zusammenarbeit vertiefen soll: Im Juni feiert die Eisenbahnverbindung Berlin-Posen ihr 150-jähriges Jubiläum. Der grenzüberschreitende Schienenverkehr ist seit Beginn der Zusammenarbeit im Rahmen der Oder-Partnerschaft ein zentrales Thema für das Zusammenwachsen der Regionen an der deutsch-polnischen Grenze.

Die durch das Corona-Virus ausgelöste Pandemie stellt die Städte und Staaten europa- und weltweit vor neue, ähnliche Herausforderungen. Die europäischen Städte haben sich grenzübergreifend ihre Solidarität versichert, europäischer Erfahrungsaustausch ist mit Blick auf die aktuelle Krise wichtiger denn je. Unter https://covidnews.eurocities.eu/ veröffentlichen die Mitgliedstädte von EUROCITIES laufend nachahmenswerte Beispiele zum Umgang mit diesen Herausforderungen.


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29.03.2024 -